Fitmacher Walnuss
Fitmacher für den Winter:
die Walnuss Fit mit Obst Eigentlich ist immer Walnusszeit – spätestens aber dann, wenn man sich ihrer komplexen Gesundheitswirkungen bewusst ist. Zweimal tritt die Walnuss besonders ins Blickfeld: wenn die ersten reifen Früchte vom Baum fallen und mit ihrem delikaten Geschmack Butterbrot, frische Trauben und jungen Wein ergänzen. Und natürlich in der Adventszeit: kein Samichlaussack und kein Adventsteller ohne Walnüsse und Äpfel, auch Weihnachtsgebäck ist ohne die Walnuss nicht echt.
Gelingt es, das Besondere der Walnuss herauszustellen, greift der eine oder andere doch verstärkt zu dieser Nussart und macht sie zum täglichen Bestandteil des Speiseplanes – nicht nur zur Weihnachtszeit. Das wärmeliebende Gehölz ist ein ökologisch wertvolles Landschaftselement. Als Obstkultur wird es seinen Nischencharakter nicht verlieren.
Der Marktanbau kann sich allenfalls in Weinbauregionen wirtschaftlich lohnen, vorausgesetzt, dass der Absatz geklärt ist. Wer einen langen Atem hat beziehungsweise für kommende Generationen denkt, kann für die Holzgewinnung interessante Auslesen pflanzen. Die Frucht selbst kann in gewissem Umfang als attraktive Sortimentsergänzung dienen.Gezielte Informationen über den viel zu wenig bekannten, aussergewöhnlichen Gesundheitswert tragen dazu bei, die Nachfrage zu beleben.
Hoher Anspruch – hoher Preis
Die hohen Ansprüche an das Klima – milde Winter und geringe Blütenfrostgefahr – lassen sich nur begrenzt durch die Sortenwahl umgehen. Der Nischencharakter zeigt sich aber auch hier: die vom Umfang her wirtschaftlich wenig bedeutende Randkultur wird züchterisch kaum bearbeitet. Sortenbeurteilungen älterer Veröffentlichungen von Metzner/Weinsberg, Jacob/Geisenheim, Rusterholz und Zbinden/ Wädenswil gelten unverändert.
Beiträge der letzten Kulturgut Walnuss Die Walnuss (Juglans regia) hat nichts mit dem Wal zu tun. Ihr Name leitet sich ab vom althochdeutschen «Walah», dem Ausdruck für «welsch» (italienisch). Tatsächlich brachten die Römer die Walnuss wieder über die Alpen – vor der Eiszeit war sie allerdings schon einmal bis Grönland vorgedrungen. Früher galt die Nuss als Zeichen der Fruchtbarkeit. Deshalb war es Brauch Nüsse ins Schlafzimmer poltern zu lassen – der Begriff Polterabend lässt sich hierauf zurückführen. Sprichwörter wie «Nussjahre sind Bubenjahre» nehmen Bezug auf solchen Fruchtbarkeits glauben, genauso wie die Empfehlung für junge Frauen viele Nüsse zu essen als Voraussetzung für reichen Kindersegen. Heute spielt die Walnuss nur noch indirekt eine Rolle im kulturellen Brauch.
Erdbeere und Traube haben eines mit der Walnuss gemeinsam: sie gehören zu den ganz wenigen Nahrungsmitteln, die nennenswerte Mengen der effektiven Krebsschutzsubstanz Ellagsäure enthalten. Diese Phenolverbindung hemmt die Entstehung von Krebs bis zu 300 mal besser als andere Phenolsäuren. Vor allem Giftstoffe wie Nitrosamine, polychlorierte Kohlenwasserstoffe und Aflatoxin blockt die Ellagsäure wirkungsvoll ab. Phenolsäuren setzen in Bezug auf ihren Krebsschutz-Charakter bei verschiedenen Mechanismen an. Die Ellagsäure besetzt schützend freie Bindungsstellen der Erbsubstanz DNS, so dass Kanzerogene (Krebsauslöser) hier keine Angriffsstellen finden. Zugleich stimuliert sie die Bildung von Entgiftungsenzymen. Im Vergleich zu den Ellagsäureträgern Erdbeere und Traube liefert die Walnuss deutlich höhere Mengen an dieser wertvollen Schutzsubstanz.
Fettreiche Walnüsse gegen Cholesterin?
Im ersten Moment mag es wie ein Widerspruch klingen: die extrem fettreiche Walnuss (getrocknete Kerne bestehen zu fast zwei Drittel aus Fetten) soll einüberaus wirksamer Helfer im Kampf gegen schädliches Cholesterin sein? Das Walnussfett besteht zu hohen Anteilen aus der einfach ungesättigten Ölsäure(18%) und gleicht damit dem hierfür bekannten Olivenöl. 50% entfallen auf die doppelt ungesättigte Linolsäure. Während tierische Fette Cholesterin liefern, können pflanzliche Fette mit hohen Gehaltenan solchen ungesättigten Fettsäuren den Cholesteringehalt senken. Die Walnuss bietet neben dem enormen Anteil von 75% ungesättigten Fettsäuren zwei weitere Helfer im Kampf gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten: die reichlich enthaltenen Ballaststoffe und vergleichsweise viel Vitamin E. Beide Inhaltsstoffe sind unverzichtbar beim Abbau von schädlichem LDL-Cholesterin, das die Plaquebildung an den Arterien- wänden hervorruft und dadurch die Arterien verengt.
Nahrungs- und Heilmittel
Die Aussage «5 Walnüsse täglich halten die Arterienfrei» müsste genau so verbreitet sein wie der Spruch «Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern».
Schon zu Beginn unseres Jahrhunderts galt die Walnuss als wertvolles Nahrungsmittel für Gichtkranke aufgrund der Purinfreiheit und für Nierenkranke wegen ihrer Chlorarmut.Ernährungsratgeber empfahlen sie zugleich als unverzichtbar für Heranwachsende, da das reichlich enthaltene Kalzium für den Knochen- und Zahnaufbau wichtig ist. Betrachtet man die gesamten Inhaltsstoffe, wird der Ausspruch «omnia in nuce» (alles in der Nuss) verständlich. Er begründet sich neben dem hohen Anteilan wertvollen Fettsäuren, wichtigen Mineralstoffen und unverzichtbaren B-Vitaminen auch auf dem überaus wertvollen Eiweiss. Der Proteingehalt entspricht mit 15% nicht nur dem des Fleisches, es handelt sich zugleich um ausserordentlich gut verwertbares Protein. Abgesehen davon, dass die Walnuss aufgrund ihrer Zusammensetzung als vollwertiges Nahrungsmittel gilt, stabilisiert sie das seelische Gleichgewicht und fördert die natürliche Schönheit. Verantwortlich hierfür sind die B-Vitamine, die Nerven und Psyche kräftigen und auch dazu beitragen, dass Haut und Haare vital bleiben.
100 g Walnüsse enthalten
kcal/kJ 700/2900 Wasser%5 Kohlenhydrate%14 Rohprotein%15 Fett%61 Rohfaser%3 Mineralstoffe%2 Vitamin Cmg3 (frisch 20) Vitamin Emg10 Vitamin B1mg0,35 Vitamin B2mg0,12 Vitamin B5mg1,0 Vitamin B6 mg0,8 Kaliumm g570 Phosphormg420 Magnesiummg180 Kalziummg80 Natriummg3 Eisenmg2 Jod mg0,003